Psychische Leiden, Depressionen und Ängste sind so alt wie die Menschheit und keineswegs zeitabhängig.
Burnout – wie man das Leiden heute nennt, war früher der klassische Nervenzusammenbruch, und wurde auch Managerkrankheit genannt.
Lt. Statistik lesen wir, dass die psychischen Erkrankungen zugenommen haben. Warum! Weil die Menschen jetz immer mehr darüber sprechen und ernst genommen werden und damit in die Öffentlichkeit gehen.
Vor Jahrzehnten hieß es, der Mensch ist oder war „MELANCHOLISCH“. Es wurde nicht weiter darüber nachgedacht warum und hinter vorgehaltener Hand gesprochen.
Viele bekannte Künstler aus füheren Zeiten hatten mit dieser Melancholie, heute Depressionen zu kämpfen und konnten teilweise erst nach Jahren wieder ein neues Werk vorstellen. Oft starben die Menschen verarmt und alleine gelassen.
Bis sich der leidende Mensch dazu durchgerungen hat über diese Krankheiten zu sprechen, ist der Druck meist so groß geworden, dass sich auch begleitende Körperstörungen ( die Sprache der Symptome) einstellt.
Verständlicherweise wünschen sich die Menschen dass die Symptome, die den Menschen in unterschiedlichster Weise wie Überforderung, Angst, Hilflosigkeit Selbstwertmangel, Aggressivität, Hautausschläge, Schmerzen usw. begleiten können, schnelle wieder verschwinden und unternehmen zu spät etwas dagegen.
Oft versuchen die Betroffenen mit Medikamenten, das Problem zu lösen, weil sie sich vor Anstrengung und intensivem Nachdenken über das „WARUM ?“ scheuen.
Auch erlerntes Fehlverhalten aus der Kindheit oder auferzwungene Verhaltensmuster bringen seelische Probleme auf den Weg. Die Gefahr besteht auch darin, dass sich die Symptome nur verlagern und sich in anderer Gestalt wieder zeigen. Bis das alles erkannt wird ist es oft schon zu spät und es entstehen dadurch lange Klinikaufenthalte und Therapien, die oft, bis es soweit ist, lange Wartezeiten mit sich bringen und den Arbeitsplatz und das Familienleben oder die Partnerschaft gefährden können.
Rechtzeitig in sich hören
Statistiken zeigen, das Patienten kürzer aber häufiger in den Kliniken sind, was ja aussagt, dass der Mensch nicht geheilt werden konnte. Rechtzeitig in sich hören, auf sich achten, Grenzen erkennen, Gespräche suchen, Burnout-Prävention in Anspruch nehmen, damit die Seele gesund bleibt und lange Klinik- und Therapieaufenthalte erst gar nicht entstehen können.
Leider zahlen nicht alle Kassen diese vorbeugenden Maßnahmen, sondern der Patient muß warten und leiden, damit dann hohe Kosten für teure und langwierige Therapien und Klinikaufenthalte entstehen, für das, was im Vorfeld schon hätte behandelt werden können.
Wir geben soviel Geld für unwichtige Dinge aus, warum auch nicht einmal für eine gesunde Seele.
Paradoxerweise kann ein Mensch in seiner Depression, wenn er sich öffnet, die Zuwendung anderer erfahren, die er jahrelang vermisst hat.
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